am floß
käutner * yradier
wie blau ist das meer wie groß kann der himmel sein
ich schau hoch vom mastkorb weit in die welt hinein
nach vorn geht mein blick denn zurück darf kein seemann schaun
kap hoorn liegt auf lee jetzt heißt es auf gott vertraun
Weit vom Floß fiel er selber ins Meer
und ließ aus den Händen fahren das Steuerruder
und mittendurch brach ihm den Mastbaum,
aus sich mischenden Winden kommend, ein schrecklicher Windstoss.
Weit weg fielen das Segeltuch und die Rahe ins Meer hin ...
seemann gib acht denn strahlt auch als gruß des friedens
hell durch die nacht das leuchtende kreuz des südens
schroff ist das riff und schnell geht ein schiff zugrunde
früh oder spät schlägt jedem von uns die stunde
Lange hielt es ihn untergetaucht,
und er konnte sich nicht gleich aufwärtsbringen
unter dem Druck der Woge, der großen.
Spät erst tauchte er auf und spie aus dem Munde das bittere Salz aus,
das ihm in Strömen von seinem Kopfe herabrann ...
auf matrosen ohe
einmal muß es vorbei sein
nur erinnerung an stunden der liebe
bleibt noch an land zurück
Doch auch so, erschöpft wie er war, vergaß er das Floß nicht,
sondern strebte ihm nach in den Wogen, bekam es zu fassen,
setzte sich mitten darauf und entging dem Ziele des Todes ...
seemanns braut ist die see
und nur ihr kann er treu sein
wenn der sturmwind sein lied singt
dann winkt mir der späten heimkehr glück
auf matrosen ohe
einmal muß es vorbei sein
nur erinnerung an stunden der liebe
bleibt noch an land zurück
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